Presse


Murnauer Tagblatt, 8.7.2009

Faszination Baltikum

Murnauer Chor Art Cappella präsentiert geistliches Liedgut.

Singen besitzt im Baltikum einen hohen Stellenwert. 700 Jahre Kolonialisierung und Unterdrückung ihrer nationalen Kultur zwangen Letten, Esten und Litauer ihre Philosophie und Lehren ausschließlich mündlich zu überliefern - und eben auch ihre Musik. Ihrem Publikum zeitgenössisches, geistliches Liedgut aus dieser Region näher zu bringen, hatte sich der Murnauer Chor Art Cappella bei seinem Konzert in der St. Nikolauskirche vorgenommen. Zudem erfuhren die über 200 Zuhörer von Angela Biermann und Peter Schneider Wissenswertes über die baltische Geschichte und die Folklore dieser Länder.
So sei deren kulturelles Erbe in so genannten Dainas - kurzen, traditionellen Vierzeilern - weitergegeben worden. Gleichwohl erklangen an diesem Abend nur lateinische Liedtexte. Es wurde deutlich, dass sich die aus dem Baltikum stammenden Komponisten nicht scheuten, im Klang neue Wege zu gehen. Wie etwa der 1935 geborene Arvo Pärt, der nach einem Studium der Komposition im estnischen Tallinn unter anderem mit Schönbergs Zwölftonmusik experimentierte und sich auf der Suche nach einem neuen künstlerischen Ausdruck von der Gregorianik und der Musik der Renaissance inspirieren ließ. Daraus entstanden ist der Tintinnabuli- oder Glöckchenstil.
Biermann hob hervor, dass mit Ilze Arne, Kristina Vasiliauskaite und Renata Stivrina ein Drittel der aufgeführten Werke aus der Feder von Frauen stammen: "Vielleicht ist es ein Merkmal der zeitgenössischen Musik, dass nicht mehr besonders betont werden muss, dass weibliche und männliche Komponisten heute nebeneinander auftreten", vermutete Biermann.
Mit dem Niveau des von Manfred Böhm mit vollem Einsatz geleiteten Chores zeigten sich die Zuhörer mehr als zufrieden, wie der lang anhaltende Applaus zeigte. (Heino Herpen)

 



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